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Das sagt Mina von:

www.daslamm.ch

  • Würdest du dich als langsam Reisende bezeichnen?

    Im Bezug auf das Fliegen ja.

  • Was für Erfahrungen hast du mit auf dem Boden gebliebenen Reisen bereits gemacht?

    Am Anfang braucht es teilweise Überwindung etwas Neues zu wagen und es ist auch nicht immer einfach sich vorher Informationen über fluglose Strecken einzuholen. Unterwegs erlebe ich viele spannende Abenteuer und habe die Erfahrung gemacht, dass man gar nicht so weit weg muss, um verschiedene Kulturen hautnah zu erleben. Es kann schwierig sein eine(n) ReisepartnerIn zu finden, wenn Zeit oder Wille fehlen, weshalb ich auch schon alleine unterwegs war. Dies habe ich allerdings nie bereut!

  • Wohin und wie lange warst du auf deinen am Boden gebliebenen Reisen unterwegs?

    Auf meiner Frachtschiffreise nach Tel Aviv war ich 7 Tage hin und 7 Tag retour unterwegs. Dies kann allerdings stark variieren. Auf der Rückfahrt hatte das Schiff einen Schaden, walb auf ein Neues gewartet werden musste, was die Rückfahrt um eine Woche verschob. Beim Frachtschiffreisen muss man flexibel sein! 

    Auf der Trampreise nach Albanien waren wir 5 Tage am Trampen und insgesamt zwei Wochen unterwegs. Retour sind wir über Montenegro mit dem Zug. Eine wunderschöne Strecke! 

  • Wieso hast du diese Route gewählt?

    Für die Reise nach Tel Aviv war eigentlich die Route über den Landweg geplant. Allerdings führte dieser inklusive Fähre nur bis nach Zypern von wo aus früher eine Fähre nach Tel Aviv führte, welche jedoch aus politischen Gründen ausser Betrieb genommen wurde. Dadurch bestieg ich schlussendlich bereits in Ravena in Italien das Frachtschiff.

    Für die Reise nach Albanien nahmen wir am Tramprennen teil, wodurch die Route bereits vorgegeben war. 

  • Denkst du, dass du mehr bezahlt hast, als wenn du geflogen wärst?

    Das Frachtschiff war auf jeden Fall teurer, wobei sich das wieder relativiert, wenn man bedenkt, dass tage- oder wochenlange Vollpension inklusive ist. Das Trampen war dafür praktisch gratis und somit viel günstiger als dies der Flug gewesen wäre. 

  • Wie oft steigst du ins Flugzeug?

    Seit 8 Jahren nicht mehr! Ausschlaggebend dafür war eigentlich mein Grossvater, mit welchem ich oft diskutierte, dass er doch seine Spargeln nicht im Februar kaufen soll. Daraufhin erwiderte er stets, dass ich, solange ich weiterhin fliege, gar nichts zu sagen hätte. Da er damit natürlich recht hatte, beschloss ich einfach auf das Fliegen zu verzichten. Bis jetzt klappt das ganz gut. 

  • Was ist unschlagbar an einer langsamen Reise?

    Viele tolle Erlebnisse und man landet oft an Orten jenseits normaler Ströme und somit an echten Geheimtips. Durch den "künstlichen Zwang" nicht mehr zu fliegen mache ich viel mehr solche Erfahrungen. 

  • Mit welchem Argument überzeugst du VielfliegerInnen?

    Die Kontinuität des Weges und die Zeit von A nach B real erleben, was die Ankunft umso besser macht.
    Bei Diskussionen mit Vielfliegern höre ich oft das Argument, dass halt nur ein paar wenige Ferienwochen und somit keine Zeit zur Verfügung stehen. Das Dilemma verstehe ich zwar, finde aber, dass, wenn es einem wert ist, grundsätzlich etwas an der Lebensform (z.B. weniger Arbeiten) geändert werden soll. 
  • Würdest du auf längeren Reisen wieder das langsame Reisen vorziehen?

    Solange es mir Spass macht und ich das Gefühl habe trotzdem erleben und reisen zu können wie es mir gefällt, ja. 

  • Ist dir Nachhaltigkeit auch im Alltag wichtig?

    Ja. Ich versuche nachhaltig zu leben und möglichst niemanden auf den Füssen zu stehen. Der Blog "Das Lamm" ist ursprünglich dadurch entstanden, dass ich mich (unter anderem) als Umwelt-und Naturwissenschafterin an vielen Sachen gestört habe. Daraufhin habe ich Mails wie zum Beispiel: "Wieso packt ihr Bio-Gemüse in Plastiksäcken ein?" an Firmen geschrieben und daraufhin auch tatsächlich eine Antwort bekommen. Hervorragendes Material für einen Blog!